Das Pfälzische Schimpfwörterbuch
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Pfälzer Schimpfwörter - schimpfen auf pfälzisch
Das Pfälzische Schimpfwörterbuch - Allerhand uumegliche pälzische Wörter
Die Pfalz ist nicht nur für ihre hervorragenden Weine und die sonnige Landschaft mit Weinbergen und Wäldern bekannt, sondern auch für ihre lebenslustige und feierfreudige Bevölkerung bekannt. Für fremde Zungen eher ungewohnt sprechen viele Menschen in der Region noch heute verschiedene Dialekte, die als pfälzisch zusammengefasst werden. Obwohl die meisten Leute in der Pfalz freundlich gesinnt sind, kann es auch schon mal zu dem ein oder anderen Fluch kommen. Diese sind häufig scherzhaft zu verstehen, weil pfälzisch nun einmal ein eher grober Zungenschlag nachgesagt wird, für Außenstehende aber zunächst vor allem unverständlich. Aus diesem Grund werden nachfolgend einige der bekanntesten Schimpfwörter des Pfälzer Dialekts vorgestellt und erläutert.
Der pfälzische Dialekt hat eine bunte Palette an Schimpfwörtern hervorgebracht, die im Alltag häufig Verwendung finden und oft ironisch und nicht allzu ernst gemeint sind. Besonders bekannt sind dabei die zahlreichen Variationen, mit denen einem unsympathische Männer und Frauen bedacht werden. Auffällig ist dabei, dass bis heute viele Wörter auf pfälzisch ursprünglich aus dem französischen stammen. Das hängt mit der mehrfachen französischen Besatzung der Pfalz und der sie umgebenden Regionen im 18. und 19. Jahrhundert zusammen, welche der Sprache bis heute ihren eigenen Stempel aufdrücken. Eines der bekanntesten Beispiele ist die Bagaasch, womit die eher ungeliebte eigene oder fremde Verwandtschaft gerne bedacht wird. Auch der Ausdruck "Vissematende mache", der im Zusammenhang mit Dummheiten benutzt wird, geht auf das Französische zurück.
Pfälzische Schimpfwörter für Männer
Für die Herren der Schöpfung gibt es eine Vielzahl wohlbedachter Flüche, die der Pfälzer gerne verwendet. Ein sehr bekanntes Schimpfwort ist der Dummbabbler, der eine Person benennt, die gerne daherredet, aber vom Tuten und Blasen keine Ahnung hat. Auch der "Labbeduddel" steht sinnbildlich für eine solche Person, ebenso wie das Wort "Sbrichbeitel". In eine ähnliche Kerbe schlägt auch der "Hoppschlodel", der sich ebenso wie "Dollbohrer" einen eher unbeholfenen Zeitgenossen bezieht. Generell sind Schimpfwörter, welche dem Gegenüber eine eher mangelnde Intelligenz bescheinigen, beim Pfälzer hoch im Kurs. Da gibt es den "Dummbeitel" und den "Dabbschädel" oder auch den "Hannebambel/Hannebembel", womit ein eher harmloser Dummkopf gemeint ist, der das Gelächter des Dorfs auf sich zieht. Der "Baurehewwel" ist wiederum ein sehr ungehobelter Mensch, der mit Manierne nicht allzu vertraut ist. Neben diesen Wörtern gibt es auch eine Kategorie, die sich eher auf das Aussehen der Herren bezieht. An vorderster Stelle sei hier der "Babbsack" erwähnt, womit gerne besonders ungepflegt aussehende Männer bezeichnet werden. Einige Flüche drehen sich auch um Eigenschaften. Ein "Dibbelschisser" ist ein besonders penibler Mensch, der es gerne besonders genau nimmt. Wer vor einem "Griwwelbisser" oder einem "Bäbberarsch" steht, hat es wiederum höchstwahrscheinlich mit einer grimmigen und nörgelnden Person zu tun, die an allem und jedem etwas auszusetzen hat. Ein "Hitzeblitz" ist ein eher temperantvoller und jähzorniger Mensch, der seinem Unmut gern freien Lauf lässt. In eine völlig andere Richtung geht das Wort "Mickeribbsche", übersetzt Mückenrippe, das einen besonders kleinen Menschen bezeichnet und sich sowohl auf Frauen als auch Männer beziehen kann.ein "Bogebrunser" bezieht sich auf einen Mann, der besonders gerne angibt.
Pfälzische Schimpfwörter für Frauen
Auch für die Damen haben sich in der Pfalz im Laufe der Jahrhunderte eine Vielzahl von unschönen Bezeichnungen durchgesetzt. Die "bleedie Goie" ist eine Frau, die nach Meinung des Sprechers eher nicht mit allzu viel Intelligenz gesegnet worden ist. Wenn von einer "Funzel" die Rede ist, hat man es wahrscheinlich mit einer langweiligen und blassen Dame zu tun. Ganz anders ist da schon die "Muschgebunner" - eine sehr kraftvolle und lautstarke Dame, die für ihre grobe und laute Art bekannt ist. In ähnlicher Form werden auch als "Zeck" bezeichnete Frauen benannt, die in der Regel keinem Streit aus dem Weg gehen sollen. Das genaue Gegenteil dieser stellt möglicherweise die "Schickmamsell" dar, ein Schimpfwort, womit einer eher aufgetakelte und besonders um ihr Aufsehen bedachte Frau bedacht wird. Davon wiederum abzugrenzen ist die eher in eine verruchte Ecke passende "Schnepp", womit Frauen bezichtigt werden, die sich gerne anderen anbieten. Für ältere Damen gibt es ebenso eigene Bezeichnungen, denen zumeist das "alti", pfälzisch für alt, vorangestellt wird. "Alti Schees", "alti Schachtel" sind hierfür bekannte Varianten.
Sonstige Pfälzer Flüche
Neben den geschlechtsspezifischen Wörtern, von denen es im pfälzischen Dialekt nur so wimmelt, gibt es auch eine ganze Reihe an allgemeinen Flüchen, mit denen der Pfälzer seinem Unmut in unangenehmen Situationen Luft verschaffen will. Wem gesagt wird, er soll "kään Kees babble", der weiß Bescheid, dass jetzt besser der Mund gehalten werden sollte. Das gilt auch für den Spruch, jemanden "änni zu laatsche", also eine Ohrfeige zu geben. Auch der Ausruf "Zum Deiwel nochmo" wird gerne in brenzligen, nervtötenden Situationen verwendet. Besonders ungezogene Kinder werden diesen Spruch in ihrer Kindheit sicher einige Male von den Eltern oder Großeltern gehört haben. Wer in einer Auseinandersetzung sich eher geizig und sparsam zeigt, muss damit rechnen, als "Schbitzkligger" ausgelacht zu werden.
Das Pfälzische Schimpfwörterbuch ist nicht nur für Touristen geignet, sonder auch für echte Pfälzer um längst vergessene Wörter wieder aufleben zu lassen.
Produktinfo: Pfälzisch
Autor: Walter Sauer
Ausgabe: Kartonierte Ausgabe Seiten: 80 Seiten, DIN A4
Auflage: 9 Auflage, 2020
Verlag: Unsichtbar Verlag
ISBN: 9783943206067