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Geschichte

Die Pfalz - Geschichte

Bücher und Literatur über die pfälzische Geschichte

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Kelten, Römer und die Geißel des Hungers

Der Hungerberg, eine langgezogene Hügelkette, ist mit seinem Namen so etwas wie ein Symbol für die Geschichte der Pfalz. Dort, wo heute ein schmackhafter Trollinger gedeiht und wo sich die Flügel eines Windparks drehen, herrschten in früheren Zeiten Hungersnöte. Und zwar immer dann, wenn die Menschen dieser Region eine missratene Ernte erlitten. Die Historie dieser eigentlich so lieblichen Region war über Jahrhunderte geprägt von kriegerischen Auseinandersetzungen, verheerenden Seuchen und der stets präsenten Geißel des Hungers. Die Armut war fast immer der Wegbereiter der Pfälzer.

 

Die Rituale der "frühen Pfälzer"

Der Blick ins Buch der Geschichte dieses Landstrichs verrät, dass die Pfalz schon im Mittelalter Begehrlichkeiten anderer Völker weckte, denn hier siedelten sich Germanen, Kelten und Römer an. Doch wer in diesen Geschichtsbüchern sehr weit zurück blättert, der erfährt, dass nicht allein der Pfälzer Wald bereits in der mittleren und späten Bronzezeit die Heimat von Menschen war, die dieses Gebiet beackerten und damit kultivierten. Immer wieder finden sich Zeugnisse dieser Epoche, und manches deutet darauf hin, dass die "frühen Pfälzer" künstlerisch begabt waren und sich besondere Riten zueigen machten. Die gefundenen Urnenfelder gaben den Wissenschaftlern lange Rätsel auf und ließen auf ungewöhnliche Rituale der Bestattungen schließen. Aber auch darauf, dass sich dort schon um 1300 vor Christi Geburt Familien- und Hofverbände fanden, die sich später zu Stämmen zusammenschlossen. Aus jener Zeit sind Beigaben eines spätbronzezeitlichen Schwertträgergrabes im Historischen Museum in Speyer zu bewundern.

 

Ein "Goldener Hut" und ein "Wagengrab"

Häufig führten Ausgrabungen in diesen Gebieten zu erstaunlichen archäologischen Funden, doch da es aus dieser Zeit an schriftlichen Quellen mangelt, blieb auch hier manches im Dunkel der Zeit verborgen. Das galt letztlich auch für den sogenannten "Goldenen Hut", der eines Tages in Schifferstadt gefunden wurde und von dem die Wissenschaftler glauben, dass er aus der Periode der Druiden stammt und eine Art Kopfbedeckung von Kriegerpriestern war. Gegen 800 vor Christi Geburt waren es die Kelten, die hier die Segnungen der beginnenden Eisenzeit genossen, die Sitze ihrer Herrscher bauten, Handelszentren errichteten und auch die ersten befestigten Städte gründeten. Ihre Fürsten erfreuten sich großer Wertschätzung und konnten nach ihrem Ableben sicher sein, dass sie in prunkvollen Gräbern bestattet wurden. Das "Weilerbacher Wagengrab" zählt zu den bemerkenswertesten Zeugnissen dieser Zeit.

 

Die Römer beendeten die keltische Kultur

In einem dieser fürstlichen Ruhestätten fand man bei Ausgrabungen in Rodenbach einen keltischen goldenen Armreif. Auch dieser ist im Historischen Museum in Speyer ausgestellt. Dass die Kelten nicht nur über eine bemerkenswerte Zivilisation sondern auch über eine ausgeprägte Wehrhaftigkeit verfügten, mussten die Römer erkennen, die unter der Führung von Brennus in der historischen Schlacht von Allia im Jahr 387 vor Christi Geburt eine vernichtende Niederlage hinnehmen mussten. Doch später sollte sich das Blatt wenden, denn die Krieger Roms überquerten die Alpen und drangen in die pfälzische Heimat der Kelten ein. Allmählich setzte sich dort im Laufe der Jahre die Romanisierung durch, die das Ende der keltischen Kultur am Rhein manifestierte. Allerdings fanden sich auch aus dem ersten Jahrhundert nach Christi Geburt keltische Gräber in einigen Orten der Region. Unter anderem in Wahnwegen, Mühlbach und Schönenberg-Kübelberg.

 

Der "Limes" als römische Außengrenze

Wie die Kelten nutzten auch die Römer das Eisenerz aus dem Pfälzer Wald. Dieses Metall war neben den Steinbrüchen ein wichtiger Wirtschaftszweig der Region. In späteren Jahren errichteten die jeweiligen Herrscher ihre Burgen durch den dortigen roten Sandstein. Doch zunächst einmal waren die Römer bemüht, ihren Herrschaftsbereich weit nach Germanien voranzutreiben. Letztlich führte die römische Hoffnung, ganz Germanien zu unterwerfen, in die Katastrophe ihrer Legionen. Sie scheiterten in der Schlacht im Teutoburger Wald bei Kalkriese im Jahre neun nach Christi Geburt. Inzwischen hatten die Römer ihren "Limes" als Außengrenze ihres Reiches errichtet. Er verlief rechts vom Rhein und folgte von Rheinbrohl dem Knie des großen Stroms bei Mainz und zog sich über Wiesbaden ins heutige Hessen. Hier und da errichteten die Römer einige Lager für ihre Soldaten.

 

Invasionen und zerstörte Dörfer

Endgültig bröckelte die Macht der römischen Herrschaft spätestens nach den zahlreichen Überfällen der Alemannen. Darunter litt aber vor allem die Bevölkerung, denn durch eine gemeinsame Invasion der Alemannen mit den Franken wurden nicht weniger als siebzig pfälzische Besiedelungen verwüstet und vorübergehend besetzt. Die Römer sahen sich schließlich gezwungen, sich zurückzuziehen. Ihre Hegemonie auf der weltpolitischen Bühne war auch am Rhein beendet. Doch diese Region war und blieb wegen ihrer geographischen Lage eine Art Durchgangsgebiet. Und das war zu keinen Zeiten für die Menschen, die hier lebten, von Vorteil. Soldaten kamen, Soldaten gingen - und stets blieben zerstörte Dörfer zurück. Außerdem stellten sich im Mittelalter Seuchen ein, und fast immer gingen sie mit Hunger und Entbehrungen einher. Eigentlich hätte der fruchtbare Boden den Bauern ein angenehmes Dasein erlauben können, doch in der Landbevölkerung hatten die meisten große Mühe, sich für ihren Lebensunterhalt ein Minimum zu sichern.

 

Schwere Zeiten im Dreißigjährigen Krieg

Unter der "Pfalz" verstand man im Mittelalter und auch in der frühen Neuzeit das Herrschaftsgebiet der Pfalzgrafen. Die Wittelsbacher hatten sich um das Jahr 1250 das Gebiet angeeignet. Sie teilten sich die Bereiche links des Rheins mit Hochstiften, dem Adel und dem Abt in den Klöstern. Im Jahr 1329 kam es zur Trennung mit den Bayern. Die Herrscher aus dem Hause Wittelsbach bekannten sich zwar im 16. Jahrhundert zur Reformation, doch durch interne Querelen kam es wiederholt zu Landesteilungen. Schwere Zeiten durchlebte das Land schließlich im Dreißigjährigen Krieg. Die internationalen Streitigkeiten führten dazu, dass diese Region zum Zankapfel der Mächte wurde. Und damit zu Verwüstungen der Städte, zu Besetzungen und letztlich auch zu einer Rekatholisierung. Zur Reformation bekannte sich dann nach dem Dreißigjährigen Krieg Pfalzgraf Karl Ludwig, doch während des Pfälzischen Erbfolgekrieges waren es nun französische Soldaten, die dieses Land besetzten.

 

Zahlreiche Konflikte konfessioneller Art

Immer wieder wechselten in der Pfalz die Obrigkeiten. Nach dem Ende der französischen Besatzung durch den Frieden von Rijswijk bemächtigten sich die Nachbarn aus Frankreich hundert Jahre später erneut der linksrheinischen Region der Pfalz. Herrscher kamen und gingen, und nach Napoleons Niederlage in der Völkerschlacht von Leipzig fiel die Pfalz für eine kurze Zeit an Österreich und dann an das Königreich Bayern. Man sprach vom Departéments du Mont Tonnerre. Als eigenständige Region wurde die Pfalz eigentlich erst im 19. Jahrhundert wahrgenommen. Es waren geistliche und weltliche Herrscher, die sich auf dem Gebiet der heutigen Pfalz behaupteten. Das führte über mehrere Jahrhunderte zu Konflikten konfessioneller Art. Dabei entstanden unter anderen die Bistümer Worms und Speyer.

 

Die Wiege der deutschen Demokratie

In den sechsziger Jahren des 19. Jahrhundert entstanden auf Pfälzer Boden die ersten Brücken über den Rhein. Doch ein anderes Ereignis hinterließ in der Geschichte einen nachhaltigeren Eindruck. Das Hambacher Fest auf dem Schloss in Hambach gilt bis heute als bedeutender Tag in der deutschen Demokratie. Am 27. Mai 1832 forderten die Teilnehmer dieses Festes die nationale Einheit Deutschlands und ein konföderiertes republikanisches Europa. Im Hambacher Schloss stand deshalb die Wiege der deutschen Demokratie. Ausschlaggebend war die Juli-Revolution in Frankreich und die Zensur von Zeitungen durch den bayerischen König. Die Ereignisse von Hambach waren auch ein Triumph des Kleinbürgertums und der Handwerkerschaft sowie letztlich auch ein Symbol für eine erwachende Volksbewegung.

 

Immer wieder französische Besatzungs-Zone

Seit dem frühen 18. Jahrhundert hatten sich viele Pfälzer aufgemacht, um jenseits des Atlantischen Ozeans eine neue Heimat zu suchen. Es waren Wirtschafts-Flüchtlinge, denn allein die Not ließ die Menschen dieser Gegend auswandern. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde dieser Landstrich einmal mehr von Frankreich besetzt. Der Versailler Vertrag des Jahres 1919 führte zur Abtrennung einiger westlicher Gebiete an das neu geschaffene Saarland, und erst 1930 räumten Truppen des Nachbarlandes ihre besetzten Zonen. Aber auch nach dem Zweiten Weltkrieg war diese Region zunächst wieder eine französische Zone, ehe sie 1946 zu einem Teil des neuen Bundeslandes Rheinland-Pfalz wurde. Die Alteingesessenen unter den Menschen, die hier leben, bezeichnen sich heute als "Pälzer Krischer" und verstehen das als eine augenzwinkernde Erklärung der geselligen und unverfälschten Philosophie ihres Lebens.


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